Uganda im Kampf gegen Ebola

Im September wurde in Uganda ein Fall der sogenannten Sudanvariante des Ebolavirus registriert. Bruder Godwin berichtet.

 

Am 20. September wurde in Zentraluganda ein Fall der sogenannten Sudanvariante des Ebolavirus registriert. Seitdem ist die Zahl der Infektionen gestiegen. Mindestens 43 Personen sind bisher gestorben. 

Die Regierung hat für die beiden am stärksten betroffenen Distrikte – Mubende und Kasanda – am 15. Oktober einen Lockdown verhängt. Zu den Maßnahmen gehören eine nächtliche Ausgangssperre, die Schließung von Gebets- und Vergnügungsstätten sowie Bewegungseinschränkungen. 

Forderungen nach einem Lockdown gibt es auch für die Hauptstadt Kampala, da in der 2-Millionen-Stadt ebenfalls Fälle aufgetreten sind. „Je früher wir Kampala abriegeln, desto besser“, sagt etwa Samuel Oledo, Präsident der ugandischen Ärztevereinigung. „Die Ugander nehmen Ebola immer noch als etwas Unbedeutendes hin.“

Wir haben unseren Partner in Uganda, Godwin Ogam, zur aktuellen Situation befragt. Schon lange unterstützen wir ihn bei seiner wertvollen Arbeit. Er setzt sich vor allem für den Bildungszugang von Jugendlichen, die Infrastruktur an Schulen und den Transport von Schülern und Studenten zu den oftmals weit entfernten Bildungsstätten ein. 

 


vision:teilen: Bruder Godwin, wie sehen Sie die momentane Lage in Uganda angesichts des aktuellen Ebola-Ausbruchs?

Bruder Godwin: Es ist traurig, dass jetzt, wo wir mit den Auswirkungen von Covid-19 zu kämpfen haben, auch Ebola Einzug gehalten hat. Ebola ist in Uganda eine reale Gefahr, es hat vor allem die Bezirke Mubende und Kasanda getroffen - alles Bezirke in Zentraluganda. In der geschäftigen Stadt Kampala gibt es ebenfalls einige Fälle. Aber die Geschäfte laufen trotz der Bedrohung wie gewohnt weiter. Die Menschen werden aber ständig daran erinnert, wachsam zu sein. Einige leugnen die Gefahr, aber sie ist real, und es gibt Tote. Die beiden am stärksten betroffenen Bezirke wurden in den letzten 21 Tagen abgeriegelt, und da sich die Lage nicht wesentlich gebessert hat, hat der Präsident gestern die Abriegelung der beiden Bezirke um weitere 21 Tage verlängert. Das Leben in diesen Gebieten ist hart. Ich bin vor einer Woche selbst in den beiden Bezirken gewesen und habe gesehen, wie verlassen die Städte sind und dass auch die Geschäfte zu sind. Wir leben in der Hoffnung, dass sich die Lage angesichts der Bemühungen der Regierung bald bessern wird.

V.t: Inwiefern sind unsere gemeinsamen Projekte und die dort involvierten Menschen betroffen?

B.G: Was unsere Projekte anbelangt, so sind wir zwar nicht direkt betroffen, aber die Auswirkungen sind angesichts der schwierigen Wirtschaftslage deutlich zu spüren: die Geschäfte laufen schleppend und die Menschen beklagen sich. Wenn der Lockdown bis Ende November andauert, wird es für uns außerdem schwierig sein, einige unserer Schüler aus West-Uganda nach Hause zu bringen. Vor allem diejenigen, die bald ihre Prüfungen abschließen werden. Auch ist es im Moment schwierig für uns, einige unserer Projekte zu besuchen und nach dem Rechten zu sehen, da wir wegen des verhängten Lockdowns einen großen Umweg fahren müssen.

V.t: Aktuell gibt es in zwei Distrikten einen Lockdown. Es steht zur Debatte, auch in der Hauptstadt Kampala einen Lockdown zu verhängen. Was sind die Auswirkungen dieser Maßnahmen?

B.G: Die langfristigen Folgen betreffen vor allem die Wirtschaft. Die größten Auswirkungen werden im Januar 2023 zu spüren sein, wenn die Kinder wieder zur Schule gehen werden. Jetzt ist die Zeit, in der die Menschen normalerweise viel arbeiten würden, um für das nächste Jahr vorzusorgen. Nun aber sind die Geschäfte geschlossen und wir fragen uns, wie es nächstes Jahr sein wird, wenn die Dinge so schwierig sind. Schon jetzt sind wir mit Anrufen aus Kasanda konfrontiert, vor allem dort, wo ich schon einmal gearbeitet habe. Einige Leute bitten um Almosen - eine kleine Unterstützung, um Lebensmittel zu kaufen. 

V.t: Herzlichen Dank Bruder Godwin für das Interview. Wir drücken Ihnen die Daumen, dass diese erneute Belastung aller in Uganda doch bald überwunden sein wird und diese Krankheit möglichst definitiv endet.


Der jüngste Ebola Ausbruch und seine Folgen sind eine Herausforderung für die Arbeit von Bruder Godwin. Unsere kontinuierliche Unterstützung ist daher umso wichtiger.
Du willst auch etwas tun, um die Menschen in Uganda bei der aktuellen Herausforderung zu unterstützen? Dann spende hier! Jede Spende, ob klein oder groß, hilft.

 

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