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Tadschikistan / Gesundheit

OP Einsatz - Mai 2017

OP Einsatz - Mai 2017

OP Einsatz - Mai 2017

OP Einsatz - Mai 2017

OP Einsatz - Mai 2017

OP Einsatz - Mai 2017

OP Einsatz - Mai 2017

Umbau des Klinik-Corpus - 2016/17

Umbau des Klinik-Corpus - 2016/17

Umbau des Klinik-Corpus - 2016/17

Feierliche Einweihung der neuen Klinik

Feierliche Einweihung der neuen Klinik

"Unsere Mission: Verantwortung für die kommende Generation übernehmen und den Kindern eine Chance auf ein selbstbestimmtes Leben geben."

 

Situation

Tadschikistan – flächenmäßig etwa doppelt so groß wie Bayern – ist das ärmste Land im postsowjetischen Raum. Seine 8,3 Millionen Einwohner leiden bis heute unter den Folgen eines Bürgerkriegs in den 1990er Jahren und einer anhaltenden Wirtschaftskrise. Die sozialen Sicherungssysteme und die medizinische Versorgung der Bevölkerung ist deutlich defizitär. Im Gesundheitssystem führt dies zu einem Mangel an fachgerechter Aus- und Weiterbildung, zudem ist die vorhandene Medizintechnik ist völlig veraltet. Fehlende Mittel und mangelhafte Operationstechniken führen dazu, dass viele der in Europa behandelbaren Krankheiten in Tadschikistan lebensbedrohlich sind und bei physischen Entstellungen zu Stigmatisierung und Ausgrenzung führen. Dies gilt insbesondere für Kinder mit Lippen-Kiefer-Gaumenspalte.

 

Hilfsansatz und Zielgruppe

Das Krankheitsbild  zählt zu den häufigsten angeborenen Fehlbildungen weltweit und tritt in Tadschikistan in ähnlicher Häufigkeit wie in nahezu allen Ländern auf. Statistisch leidet jedes 500ste Neugeborene unter dieser Erkrankung. Einige Kinder sterben, weil sie durch die anatomische Besonderheit nicht gestillt werden können; andere Kinder werden von den Familien versteckt oder in Heimen abgegeben, weil  sie mit der Situation nicht zurecht kommen. Die Versorgung der „Spalt- Kinder“ war landesweit defizitär.

Nach einem ersten humanitären Hilfseinsatz eines ehrenamtlichen Teams aus Ärzten und Pflegepersonal in der Hauptstadt Duschanbe im Jahr 2009 war allen Beteiligten klar, dass nachhaltige Hilfe nur durch den Aufbau lokaler Strukturen und gezielte Fortbildung einheimischen Personals zu erreichen ist.

 

Ziele und Maßnahmen

 

 

Mit der Gründung von TajikAid durch Dr. Martin Kamp wurde ein Masterplan für eine langfristige, umfassende Verbesserung der medizinischen Versorgung und der familiären Nachsorge der Patienten erstellt.

Um sicherzustellen, dass landesweit alle Kinder mit Lippen-Kiefer-Gaumenspalte Zugang zu medizinischer Versorgung erhalten, wurde eine nationale Datenbank aufgebaut. Parallel zu den operativen Hilfseinsätzen wurden tadschikische Mediziner und Schwestern der universitätsangebundenen Klinik Karabolo in Duschanbe geschult, bzw. weitergebildet und in die neuen Medizinprodukte (Narkosegeräte/ Sauerstoffanlage/ Sterilisation/ Kieferorthopädie u.v.m) eingewiesen.

Die umfassende Betreuung der Kinder wird durch den Aufbau eines Operationszentrum nach den Standards der WHO sichergestellt. Die Leistungen des Zentrums sind:

  • Versorgung der Patienten ab Geburt mit einer Trinkplatte
  • Operation der Spalte durch Lippen- und Gaumenverschluss
  • kieferorthopädische Beratung und Behandlung nach der Operation HNO-Therapie, Sprach- und Schluck-Therapie

 

Benötigte Mittel

Die Operation eines Kindes mit Lippen-Kiefer-Gaumenspalte in Tadschikistans kostet rund 220 Euro. Für arme Familien ist die Operation kostenlos. Die Spendenmittel  werden eingesetzt für:

  • Narkosemittel
  • Nahtmaterial
  • Unterkunft nach der OP
  • Betreuung der Kinder

Das Team aus Chirurgen, Anästhesisten und Pflegepersonal spendet für die Einsätze einen Teil der eigenen Freizeit. Die Beteiligten kommen aus dem gesamten deutschsprachigen Raum.

 

Jetzt spenden!

 

Ergebnisse und Dokumentation

Das Projekt startete im Jahr 2009 mit humanitären Operations-Einsätzen. Mit der Eröffnung des neuen OP-Zentrums im November 2014, dessen Material und Ausstattung ausschließlich aus Zuwendungen und Spenden finanziert wurde, sind bis zu 1.500 Operationen im Jahr möglich, die der Chefarzt Dr. Abdullo Hasanovic und sein Team dort absolvieren.

Fresenius-Preis für TajikAid 2016

Im Oktober 2016 hat die Else-Kröner-Fresenius-Stiftung das Projekt mit dem Anerkennungspreis für Medizinische Entwicklungszusammenarbeit geehrt. Der mit 50.000 Euro dotierte Preis ist im Bundesministerium für Entwicklung und Zusammenarbeit in Berlin überreicht worden. Mit dem Preis ist der Aufbau der medizinischen Versorgung von Kindern mit angeborenen Fehlbildungen, den sogenannten Lippen-Kiefer-Gaumenspalten in Tadschikistan gewürdigt worden. Das Merkmal der Nachhaltigkeit, so die Fresenius-Stiftung, wurde in besonderer Weise durch den Aufbau eines Behandlungszentrums an der Uniklinik der Hauptstadt Duschanbe erreicht.


Austausch mit Horst Köhler, Bundespräsident a.D., bei einer Anschluss-Besprechung im Bundesministerium für Entwicklungszusammenarbeit

Renovierung der zentralen Operationsräume im National Medical Center Karabolo (Projektklinik) 2016/2017

Im Jahr 2016 sorgte TajikAid für die Renovierung der Operations­bereiche für die Fächer HNO und Augen­heil­kunde in dem National Medical Center Karabolo in Duschanbe. Hierdurch wurden moderne, technisch und hygienisch einwandfreie Operationsräume einschließlich Intensivüberwachung und Aufwachräume für HNO und Augenheilkunde erreichtet, die mit einer zentralen Sauerstoffversorgung verbunden ist. Durch die neu entstandenen Operationssäle wurden die Kapazitäten der Klinken auf rund 4.500 Operationen im Jahr erweitert. Das Projekt wurde u. a. durch die Stiftung „Ein Herz für Kinder“ (Hamburg) sowie die Stiftung „Sternstunden“ (München) finanziell ermöglicht. Transport­kosten aus Deutschland u.a. für OP-Türen und eine Sauerstoffanlage wurden von der gemeinnützigen Gesellschaft „Engagement Global“ des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung bezuschusst. 

 

Int. Kongress Avicenna 2017

Im Jahr 2017 wurde an ein internationaler Wissenschafts-Kongress an der Medizinischen Universität Avicenna in Duschanbe zum Thema Lippen-Kiefer-Gaumenspalte organisiert. Rund 50 Experten aus Europa und Asien referierten auf Einladung der Universität und auf Initiative von TajikAid vor wissbegierigen Studentinnen und Studenten und einer interessierten Öffentlichkeit. Der interdisziplinäre Ansatz der Tagung umfasst sowohl medizinische Fragestellungen als auch Aspekte in der Sprachtherapie und Nachsorge. Neben deutschen, österreichischen und britischen Spezialisten traten Mediziner aus Afghanistan und Russland ans Rednerpult und berichten aus den Entwicklungen in ihrem Land. Das zweitägige Symposium hat den Hintergrund, das medizinische Niveau in Tadschikistan so auszubilden, dass das Land in naher Zukunft ohne ausländische Hilfe der besonderen medizinischen Herausforderung Lippen-Kiefer-Gaumenspalte Herr wird.



Da Projekt hat sich schon jetzt als großer Erfolg erwiesen, aber ist noch lange nicht beendet! Falls Ihr Interesse geweckt wurde, können Sie aktuelle News, Informationen und Möglichkeiten zu spenden auf www.tajikaid.de finden.



Ansprechpartner

vision:teilen e.V.
Dr. Martin Kamp
Projektleiter
c/o Schirmerstrasse 27
40221 Düsseldorf
info(at)tajikaid.de

 

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