Nach der Flut ist vor der Flut

Auf Einladung von Bischof Samson in Hyderabad reiste unser Helfer Bernhard Nimbach im Februar 2023 nach Pakistan, um sich ein Bild von der Situation in der besonders stark vom Hochwasser betroffenen Provinz Sindh zu machen, der südlichsten Provinz am unteren Indus. Hier brachte der Monsun im letzten Sommer das 5-fache der üblichen Regenmenge, ein Großteil des Landes stand wegen des Regens und Überflutungen des Indus und seiner Nebenflüsse unter Wasser. Durch den Klimawandel schmelzen zudem die ca. 7.200 Gletscher Pakistans immer schneller ab.

An vielen Stellen ist das Wasser nicht zurückgegangen, sondern geblieben - Seen haben sich gebildet. Dort, wo das Wasser abgeflossen oder verdunstet ist, sind die Böden häufig nicht mehr landwirtschaftlich nutzbar: Der Humus wurde weggeschwemmt oder verdichtet, der Boden ist versalzen oder mit Giften wie Arsen belastet. Dadurch sind große Teile der Anbauflächen eines eigentlich fruchtbaren Landes verloren gegangen. Viele Landarbeiter sind dadurch arbeitslos und ohne Einkommen. Oft haben sie auch ihr Vieh verloren. Sie hausen nun am Rand von Siedlungen oder auf Brachflächen in Zelten und notdürftigen Verschlägen. Viele Menschen leiden Hunger. Die Temperaturen steigen im Sommer auf bis zu 50°C. Die extrem hohe Inflation in Pakistan verschärft die Situation noch.

Die Kirche hilft beim Wiederaufbau in dieser kleinen christlichen Minderheit und unterstützt die Menschen mit Lebensmitteln, Moskitonetzen, Gesundheitsdiensten und Schulen, weil die staatlichen Hilfen völlig unzureichend sind. Besonders beeindruckend fand Bernhard Nimbach, mit welchem Einsatz sich Bischof Samson und seine Mitarbeiter*innen um das Wohl der Menschen kümmern. Ein Teil ihrer Hilfsleistungen kommt auch Muslimen und Hindus zugute. Die Menschen in Pakistan sind weiterhin auf Hilfe von außen angewiesen. Für Vorsorgemaßnahmen stehen nach wie vor kaum Mittel zur Verfügung.

Der nächste Monsun naht - nach der Flut ist vor der Flut.

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