Tag der Wohnungslosen

Am 11.9. ist der Tag der Wohnungslosen. Dazu möchte Bruder Peter Amendt etwas sagen.

 

„Nine-Eleven“: Der 11.9. hat es in sich. Wir alle denken an die Attacke auf die zwei Türme in New York vor über zwanzig Jahren und all das Unheil, das da heraufbeschworen wurde – Krieg, Rache, Zerstörung, brutale Gewalt. Und dazu die Zerstörung von Leben, von Familien, der Sturz in Armut und Not, ja bis „auf die Straße“ oft im wörtlichen Sinn.

Zugleich war es gestern auch der „Tag der Wohnungslosen“. Zufall? Vom Datum her sicherlich. Und doch gehört beides zusammen. Krieg, Zerstörung, aber auch Katastrophen wie in Pakistan und anschließende neue Wohnungslosigkeit sind Zeichen des Versagens, des Unvermögens, allen Mitbewohnern unserer großen und kleinen Welt eine lebenswerte Zukunft zu geben und ihre Menschenwürde zu respektieren.

Dies gilt auch in unserer im Weltmaßstab reichen Gesellschaft. Dabei spüren wir inzwischen tagtäglich, dass sie auf „tönernen Füßen“ und in einem Umwälzungsprozess steht, der ganz sicher eine massive Zunahme der Obdachlosigkeit in den kommenden Monaten zur Folge haben wird. Die Gründe kennen wir alle, und alle Versuche des Staates dem gegenzusteuern werden die weitere Verarmung gerade der untersten Schichten unserer Gesellschaft und das Maß der Ausgrenzung derer, die schon obdachlos sind, nicht aufhalten. Energiekrise, Mietschulden, Inflation – wir alle spüren es, aber viele wird es zusätzlich auf die Straße treiben.

Von daher gewinnt dieser Tag, den wir gestern begangen haben und der heute genauso drängend in seinem Anliegen ist – ja noch drängender als bisher! -, an zusätzlicher Brisanz. Denn nicht nur an die, die oft alles verloren haben und nur das Leben auf der Straße ihr eigen nennen können, erinnert dieser Tag, sondern zugleich an alle jene, die derzeit noch nicht auf der Straße sind, aber die es bald sein werden.

Sie alle brauchen unsere Solidarität, unser tatkräftige Hilfe, um sie nicht allein und „im Regen“ stehen zu lassen. Gottlob gibt es viele, die mit ihnen mitempfinden und mit ihren Sachspenden und finanziellen Hilfen das Leben ein wenig erleichtern. Da mag der Sport ein Beispiel sein, der wie gestern die Fortuna nicht nur in Worten, sondern durch tatkräftige Unterstützung etwa des gutenachtbusses von vision:teilen e.V. für Obdachlose ein gutes Beispiel der Hilfe gibt.

Jeder Tag der Erinnerung will zugleich nach vorne weisen, uns deutlich machen: So darf, so kann es nicht weitergehen. In diesem Sinn will auch der Tag der Wohnunslosen uns erneut wachrütteln: „Schau hin, lass sie nicht allein!“ und denke daran: Du könntest demnächst auch einer und eine von ihnen sein!"

 

- Bruder Peter Amendt

 

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