Sonnenblumen für bessere Ernährung

Kenia / Lokale Ökonomie

 

Wie in vielen ostafrikanischen Ländern stellt auch in Kenia die Lebensmittelversorgung breiter Teile der Bevölkerung ein Problem dar. Vielerorts reicht das angebaute Obst und Gemüse nicht für die Versorgung der rund 50 Millionen Einwohner, weshalb sie an Hunger leiden. Insbesondere in der ländlichen Gegend rund um den Viktoriasee im Bezirk Nyatike im Landkreis Migori ist die Situation prekär:
der Anbau in der Gegend ist von unsteten Wetterbedingungen, von Dürren und Überflutungen, und dem konkurrierendem, großräumigen Tabak- und Zuckerrohranbau extrem beeinflusst. Starke Preisschwankungen der gekauften Lebensmittel und ein damit zusammenhängender erschwerter Zugang zu Nahrungsmitteln beeinflusst die Situation weiter. Zudem erkranken und erliegen vor Ort ein großer Teil der vor allem jungen männlichen Bevölkerung an HIV, so dass sich immer mehr Witwen alleine um die Familie, deren Verpflegung und Einkommen kümmern müssen. Es fehlt den Familien daher an abwechslungsreichen und frischen Nahrungsmitteln, was zu Unter- und Mangelernährung bei den Frauen und Kindern führt und teilweise irreversible Schäden hinterlässt.

Um diesem Problem Abhilfe zu schaffen, haben wir zusammen mit unserem Partner Father Raphael Mangiti sowie mit finanzieller Unterstützung der W. P. Schmitz Stiftung und dem Bundesministerium für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) ein integriertes Ernährungssicherungsprojekt ins Leben gerufen, dass im vergangenen November 2020 angelaufen ist. Mit dem Projekt wird eine Verbesserung der eigenen landwirtschaftlichen Produktion in Verbindung mit Einkommen schaffenden Maßnahmen anvisiert.

75 Frauen und deren Familien sollen hier die Möglichkeit bekommen auf einer kleinen privaten Gartenfläche diversifiziertes Gemüse und auf einem großen Gemeinschaftsfeld Sonnenblumen  für den Verkauf der Kerne anzupflanzen. Der Großteil des Sonnenblumenfeldes wird konventionell bearbeitet; auf einem kleineren Testbereich sollen aber ökologisch nachhaltige Sonnenblumen angebaut werden. Die Erträge und der Arbeitsaufwand werden im Anschluss verglichen.

Das „integrierte Ernährungssicherungsprogramm“ beinhaltet eine zweimonatige Ausbildung in welcher die 75 Frauen wichtige landwirtschaftliche und geschäftliche Fähigkeiten erlernen. Denn während die Gemüsegärten privat und rein für die eigene Ernährung angelegt werden, wird das Sonnenblumenfeld gemeinschaftlich bearbeitet. Ziel ist es, die Kerne nach der Ernte und Trocknung an eine nahegelegene Ölmühle zu verkaufen. So werden die Frauen direkt in die Wertschöpfungskette eingebunden, denn die Ölmühle hat feste Abnehmer und die langfristige Zusammenarbeit mit der Frauengemeinschaft zugesagt.



Durch die vielfältigere und frische Ernährung der Familien erhoffen wir uns eine Verbesserung ihrer Gesundheit und der Lebenssituation generell. Die ausgebildeten Frauen sind zudem in der Lage das Gelernte weiterzugeben, wodurch ein Schneeballeffekt entstehen kann. Wir hoffen auch auf ein gestärktes Selbstbewusstsein durch die Ausbildung, das zusätzliche Einkommen und die damit zusammenhängende "Empowerment" der Teilnehmerinnnen für sich selbst und die Familien Sorge zu tragen.

Für Updates zu dem Projekt empfehlen wir euch einen Besuch auf unserer Facebook Seite!

Menü

Wähle deine Sprache: