Liebe Leserin, lieber Leser,
Weihnachten kommt für so manchen von uns jedes Mal neu überraschend. Warum wohl? Am Termin kann es nicht liegen und auch nicht am vorweihnachtlichen Stressfaktor. Denn das kennen wir Jahr für Jahr und planen ja auch damit. Warum also überraschend?
Nun, die Antwort ist Weihnachten selbst. Denn eine „geweihte Nacht“ ist uns fremd geworden, umgedeutet in das „Fest der Geschenke“, dessen Vorbereitung uns immer neu Kopfschmerzen macht. Was für wen? Was wird er oder sie mir geben? Woran muss ich denken?
Aber all das verstellt uns letztlich nur jene Erfahrung, die diesem Fest zu Grunde liegt: die Freude über die Geburt eines Kindes, das so viele Erwartungen auf sich gezogen hat und von dem es später heißt, dass Gott selbst bezeugt: „Dies ist mein geliebter Sohn“ (Markus-Evangelium 1,11), ja von dem es heißt, dass er das Fleisch gewordene Wort Gottes ist (Johannes-Evangelium, 1,14). Weihnachten ohne diese gläubige Erfahrung ist ein Fest, das uns vergessen macht, warum wir uns beschenken.
Aus dieser Grunderfahrung heraus, selbst Beschenkte zu sein, dürfen wir in Dankbarkeit auch auf das zurückliegende Jahr mit all seinen Problemen und Belastungen, aber oft auch stillen Freuden blicken. Wir waren auch dieses Jahr wieder in vision:teilen reich beschenkt durch den Einsatz der vielen Ehrenamtlichen, durch die vielfältige Unterstützung unserer Spender, durch die gegenseitige Unterstützung aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und nicht zuletzt durch das große Vertrauen, das uns von Anfang an begleitet hat.
Zugleich blicken wir zuversichtlich auf das kommende Jahr und wünschen allen von Herzen ein gesegnetes Fest und den Mut und die Zuversicht, dass auch 2022 trotz allem, was passieren wird, in Gottes Händen ruht. Möge diese Erfahrung uns alle begleiten!
Ihr Br. Peter Amendt