Anschläge und Spannungen im Osten Kongos

Ein kurzer Bericht über die Geschenisse im Osten der Demokratischen Republik Kongo

 

Die Ereignisse im Osten der Demokratischen Republik Kongo (DRK) überschlagen sich. Seit Januar wird die Region Nord-Kivu von einer Reihe von Anschlägen regionaler Terrorgruppen heimgesucht.

So wurde am 15. Januar ein Anschlag auf einen Gottesdienst in Kasindi Town verübt. Am 22. Januar fand ein Massaker im Dorf Makugwe statt, bei dem Gäste eines Lokals erschossen wurden. Danach drangen die Täter in Häuser ein und töteten weitere Dorfbewohner. Andere wurden in die umliegenden Wälder verschleppt. Am 25. Januar explodierte eine Bombe auf einem Markt in Beni Town und riss mehrere Menschen in den Tod. Insgesamt wurden bei diesen Ereignissen mindestens 40 Menschen getötet und viele weitere verwundet. Zu den Anschlägen bekannten sich die Rebellengruppe ADF, die mittlerweile mit dem Islamischen Staat (IS) verlinkt wird, und der IS selbst.

Hinzu kommen die andauernden Spannungen mit dem Nachbarland Ruanda. Am 24. Januar wurde ein kongolesisches Militärflugzeug von der ruandischen Armee beschossen, da es laut ruandischen Beobachtungen, in deren Luftraum eindrang. Die kongolesische Regierung bestreitet dies und deutet den Schlag als Kriegshandlung. Am 27. Januar besetzte außerdem eine weitere in der Region kämpfende Terrorgruppe, M23, die Stadt Kitshanga, woraufhin hunderte von Menschen in benachbarte Gebiete flohen.

Die Ereignisse reißen nicht ab und die Aussicht auf eine baldige Beruhigung der Lage ist nicht zu erwarten. Es wird vermutet, dass die aufflammenden Anschläge auch eine Reaktion auf den Besuch des Papstes sind, der am 1. Februar seine „Afrika-Tour“ in Kinshasa gestartet hat.

Die Situation im Osten der DRK ist unübersichtlich. Es kämpfen seit Jahrzehnten mehr als 120 bewaffnete Gruppen und Selbstverteidigungsmilizen um Land und Macht. Selbst die Menschen vor Ort haben bei der Vielzahl an Gruppierungen und Konflikten den Überblick verloren. Was bei ihnen ankommt ist: Schrecken, Terror und Angst vor weiteren brutalen Übergriffen.

So sagte unser kongolesischer Partner Nicolas Maloba: „In manchen Provinzen sagt man dem Herrn Dank, wenn man schläft und morgens wieder aufwacht. Wir leben hier, weil wir hier geboren sind und Kongolesen sind. Sonst ist es schrecklich.“ 
Auch wenn die Wirkungsstätte „unseres“ Barfußdoktors Dr. Maloba gut 1.600 km von Nord-Kivu entfernt ist, ist die Angst vor weiteren Eskalationen auch dort spürbar. Auch unsere Partnerin Schwester Adèle, die in Zentral-Kongo tätig ist, benachrichtigte uns über die jüngsten Ereignisse.

Die Vorkommnisse versetzen das ganze Land in Schock und zeigen einmal mehr, wie fragil die Sicherheitslage in der DRK ist und unter welchen erschwerten Bedingungen die Menschen dort teilweise leben. Gerade die Bevölkerung in ländlichen und entlegeneren Gebieten wird vom Staat vernachlässigt und ist für die Versorgung mit lebensnotwendigen Gütern auf sich selbst gestellt. Die Unzufriedenheit darüber führt dazu, dass sich Rebellion und Aufstände breitmachen können.

vision:teilen international arbeitet derzeit mit drei Partnern in der DRK zusammen. Wir unterstützen hierbei den Erhalt und den Aufbau sozialer und medizinischer Infrastruktur. Diese Art der Unterstützung halten wir für den effektivsten Weg, um die Bevölkerung zu unterstützen und so auch indirekt vor dem Aufschwung lokaler Terrorgruppen zu schützen.

Unterstützt auch ihr uns dabei, in der Demokratischen Republik Kongo und in anderen Regionen der Welt zur Stärkung und Stabilisierung der Lebensgrundlagen der Zivilbevölkerung beizutragen. Wir freuen uns über jede Spende.

 

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