Situation
Vor über 35 Jahren startete der Arbeiterpriester Joachim Stobbe im Wuppertaler Viertel Hilgershöhe diese ganz besondere Initiative mit dem Ausrufungszeichen. Das Viertel stand über Jahrzehnte für soziale Benachteiligung und ein Leben am Rande der Mehrheitsgesellschaft. Obdachlosigkeit und ein hoher Anteil von Migranten prägten das Stadtbild. Vieles hat sich seither gebessert aber Chancengleichheit ist nach wie vor nicht gegeben. Kinder aus Zuzugsfamilien haben in der Regel deutlich schlechtere Perspektiven, da die Elternhäuser aufgrund sprachlicher oder kultureller Barrieren wenig Unterstützung leisten können.
Hilfsansatz und Zielgruppe
Chance Wuppertal bietet Schülerinnen und Schülern aller Schulformen und Jahrgänge aus vielen unterschiedlichen Herkunftsländern ein kostenloses und ganz auf Freiwilligkeit beruhendes Lernangebot. Jede(r) kann nach der Schule in die Räume an der Bornscheuerstraße 30 kommen und individuelle Hilfestellung durch zwei pädagogische Fachkräfte und eine große Zahl fachlich versierter Ehrenamtlicher erhalten.
Ziele und Maßnahmen
Gut die Hälfte der Teilnehmer sind Grundschüler/innen, die aus insgesamt 9 Wuppertaler Schulen kommen.Schwerpunkte in der Arbeit mit dieser Altersgruppe sind die Motivation, die oft umfangreichen Wochenpläne zu erledigen, und das Vertiefen von Grundkenntnissen (Diktat und Lesen üben, Einmaleins-Reihen usw.).
Die zweite große Gruppe sind die älteren Schüler/innen der Sekundarstufen 1 und 2. In der Arbeit mit ihnen geht es vorwiegend um das Vermitteln von Methoden und Zeitmanagement. Zudem finden die Mitarbeiter/innen auch Zeit zur Unterstützung bei Praktikumsberichten, Bewerbungen sowie zur Beratung in Ausbildungsfragen. Für die 35 jungen Menschen, die in 2015 zum Abitur begleitet werden konnten,gab es in den Monaten vor den Prüfungen Fächer- und Methodenworkshops an den Wochenenden. Neben dem gemeinsamen Lernen bietet Chance Wuppertal auch Freizeitaktivitäten an:ein wöchentlicher Schwimmkurs und ein Kinderkochkurs gehören ebenso dazu wie die Sommer- und Winterfreizeit.
Benötigte Mittel
All dies wäre nicht möglich ohne die Unterstützung von Wohltätern und Stiftungen, insbesondere der Franziskusstiftung, die seit vielen Jahren die Arbeit von Pater Joachim und seinen Helferinnen und Helfern maßgeblich finanziell fördert. Darüber hinaus lebt Chance Wuppertal ausschließlich von privaten Spenden und der Unterstützung durch die Kirchengemeinde St. Peter. Allein für die Hausaufgabenhilfe, an der täglich ca. 130 Kinder und Jugendliche teilnehmen, entstehen monatliche Kosten von ca. 1.500 EUR für:
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didaktisches Material (Hefte, Stifte, Zirkel etc.)
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Schulbücher
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Räumlichkeiten
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Kursangebote
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Lohnkosten
Ergebnisse und Dokumentation
Chance! Wuppertal in Zahlen ist schon beeindruckend. Aber das wohl überzeugendste Ergebnis ist die Gründung der Zukunftswerkstatt, ein Zusammenschluss von Jugendlichen und jungen Erwachsenen, die Chance Wuppertal durchlaufen haben und dieser Einrichtung etwas zurückgeben wollen. Sie engagieren sich nicht nur beim Spendensammeln, sondern auch bei der Organisation von Veranstaltungen zum interkulturellen Dialog und in der Arbeit mit Geflüchteten
Chance! Wuppertal in Zahlen:
Fest angestellte pädagogische Kräfte (Leitung/Organisation) | 2 |
Ehrenamtliche Helfer | 20 |
Schwimmen mit Kindern, samstags | 20 |
Kinderkochgruppe (1x/w) | 20 |
Ferienmaßnahmen Sommer und Winter | 50 |
„Zukunftswerkstatt“ mit Jugendlichen | 70 |
Lebensmittelverteilung an Bedürftige (1x/w) | 140 |
Freitagsfrühstück für Bewohner des Stadtviertels | 25 |
Bereiche von Chance! Wuppertal
- Hausaufgabenhilfe
- Freizeit / Ferienaktionen
- Mittagstisch
- Kinderkochgruppe
- Nachbarschaftshilfe
- Zukunftswerkstatt
- Frauencafé für Migranten
Ansprechpartner
Chance! Wuppertal - vision:teilen - eine franziskanische Initiative gegen Armut und Not - e.V.
Bornscheuerstr. 30
42389 Wuppertal
Tel. 0202 - 76 97 83 66 / 01573 - 69 89 968
Email: chance.wuppertal(at)googlemail.com