Am 21.09. ist Weltfriedenstag

Weltfriedenstag: Ein Tag für Träumer – oder doch für Realisten? 

 

„Ach so, Weltfriedenstag ist heute!“ So oder ähnlich kann es manchem von uns ergehen, wenn wir darauf angesprochen werden. Denn „Frieden“ zwischen den Nationen und Völkern scheint heute weiter entfernt denn je, während „Krieg“ längst überall blutige Realität und tägliches Thema geworden ist. Allein die Aufzählung, wo derzeit Krieg herrscht, würde von Woche zu Woche immer länger werden. Nicht zuletzt ist auch Europa zum mehrfachen Brennpunkt von Kriegen geworden, die uns angehen, wenn wir an Russland und die Ukraine, an Aserbaidschan und Armenien denken und die intensiven Bemühungen um Aufrüstung aus Angst vor einem Übergreifen der Kriege überall einbeziehen.

Es scheint also, dass in vielen Ländern die „Friedenstaube“ bis zur Unkenntlichkeit zerrupft ist und sich die Hoffnung auf „Frieden schaffen ohne Waffen“ angesichts der Ereignisse etwa in der Ukraine oder in Syrien oder in der Auseinandersetzung mit den Dschihadisten in Nordafrika, um nur drei von vielen Kriegsherden zu nennen, bis auf das Mantra und den Ruf nach „Dialog! Dialog!“ aus unserem Denken verabschiedet hat.

Dürfen wir aber deshalb bei diesem deprimierenden „Realismus“ im Blick auf die derzeitige Situation stehen bleiben? Und haben die Kräfte, die sich den Kriegen entgegenstemmen, ausgedient und sind zur Erfolglosigkeit verurteilt?

Sicherlich wäre es verfehlt, angesichts der Konflikte und kriegerischen Auseinandersetzungen darauf zu hoffen, dass irgendwann der „Friede“, den wir bis zum 24.02.22 in Westeuropa gewohnt waren, sich von selbst wieder einstellen wird. Das wird sicherlich nicht der Fall sein. Wohl aber gehört zum Realismus die Einsicht, dass um das Ende jedes Krieges gerungen werden muss und wir gerade jetzt etwas brauchen, was leider in der großen Politik aus dem Blick geraten zu sein scheint: eine intensive Friedensforschung, eine Aufarbeitung der Bedingungen, wie Kriege so beendet werden können, dass wieder Platz wird für ein friedliches Mit- und Nebeneinander.

Hierin hier und heute zu investieren und „aufzurüsten“ ist die wichtigste Botschaft eines Weltfriedenstages: “Wie schaffen wir Frieden anstelle und im Angesicht der Waffen?“. Dabei wissen wir, der bloße Ruf nach Dialog genügt nicht, solange die Vorstellung auch nur einer Kriegspartei vorherrscht, durch Macht und Gewaltanwendung am Ende doch die eigenen Ziele am besten erreichen zu können. Wie aber können wir dies ändern? Dies mit allen Mitteln zu erforschen und die Ergebnisse „praxisrelevant“ zu machen, so scheint mir, ist heute dringlicher denn je!

Ihr
Br. Peter Amendt

 

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